wir sind drei fitte Mädels die den GR20 gerne im Mai begehen wollen. Wir wissen, dass das noch nicht die ideale Zeit ist und es ggf. noch Schnee liegen könnte. Gibt es da Möglichkeiten herauszufinden wie die Wetterlage sich entwickeln wird (sagen wir im April)? Bzw. habt ihr Erfahrungen zur Begehung im Mai?
Dann eine weitere Frage zur Kondition. Wir sind alle drei sehr fit, und bis jetzt auf jeden Berg nahe der Alpen gekommen (wobei das eher unregelmäßig). Trotzdem lesen wir, dass der GR20 nicht ohne ist und es sollte eine tolle Zeit werden und nicht pures Risiko und Abenteuer. Wie fit muss man für den Weg sein eurer Meinung nach? Ein Freund von uns den ich gleich einschätze hat ihn in 14 Tagen abgehakt.
Das Gepäck sollte natürlich so leicht wie möglich sein. Daher lese ich mit etwas Sorge hier, dass die Refuges erst im Juni aufmachen. Das las ich auf einer anderen Webseite ein bisschen anders. Vielleicht könnte auch hier jemand seine Erfahrung teilen, wie das im Mai dort ist? Denn Wildcampen wird verboten sein bzw. macht wsh wenig Sinn, wenn man versucht, den Rucksack leicht zu halten.
Hallo Julia! Ich bin den GR 20 schon 4mal gegangen,zuletzt heuer in der 2. Junihälfte. Prognose, wielange im Frühjahr Schnee liegt, kann niemand abgeben. Wir waren einmal im Mai unterwegs und mussten den GR 20 wegen enormer Schneemassen abbrechen. Wir haben auf den Hütten arg gefroren; es war sehr ungemütlich. Ich war zweimal in der 2. Junihälfte unterwegs - jedes Mal Traumwetter u. kein Schnee mehr. Nachteil: Hauptwanderzeit- die Hütten waren völlig ausgebucht. Einmal waren wir in der 1. Julihälfte unterwegs. Hitze gut erträglich, da immer ein leichtes Lüfterl wehte; Vorteil: deutlich weniger Leute wie im Juni unterwegs. Wir haben jeweils 13 Tage benötigt. Natürlich solltet ihr ein wenig Kondition mitbringen. Mein Rucksack wog 14 kg, die hängen sich natürlich auch ordentlich an. Der GR 20 ist für mich ein wunderschöner Weitwanderweg. Viel Spaß für eure nächstjährige Tour!
will den GR20 Süd Mitte / Ende Mai 2017 laufen, war bisher 5 mal auf dem GR20, aber immer später im Jahr, Ende Juni bis August. Wegen Schnee schaue ich für den Südteil bei Ghisoni (= Monte Renosu) nach Wetter und Schnee... zu finden unter http://www.skiinfo.de/korsika/schneehoeh...neebericht.html Dort ist auch ein Link zum Wetterbericht von Ghisoni zu finden. Da ich dort die alpine Version laufen möchte, passt das für mich.
Ich hoffe, diesmal den Korsischen Frühling ein wenig mehr mitzubekommen, vieles war bereits verblüht, als ich bisher dort war. Und es wird sicher auch nicht so heiß wie letztes Jahr im Juli. Da hatte ich auf dem Nordteil mehrfach das Gefühl, dass ich gleich zu einem Klumpen zusammenschmelze. War sehr heiß.
Hast du schon mehr rausgefunden zum Montag Mai? Ich überlege mir das auch um dem Hauptbesucherstrom etwas auszuweichen. Wenn die Hütte noch zu sind wirds ungemütlich mit Essen schleppen. Irgendwo habe ich gelesen, dass in der Woche vor der Eröffnung, der Eine oder Andere Hüttenwart schon am vorbereiten ist aber die Hüten offiziell noch geschlossen sind. Habt ihr euch mit leichtem Gepäck mal auseinander gesetzt? hyperlite mountain gear hat dazu sonst einen coolen blog!
Zitat von Julia P im Beitrag #1Daher lese ich mit etwas Sorge hier, dass die Refuges erst im Juni aufmachen.
2016 waren die Gardiens später dran, ja. 2014 und 2015 Ende Mai.
Der Mai und der Oktober sind seit der Reservierungspflicht, der neue Juni und September geworden, obwohl vor 10 Jahren kaum einer in diesen Monaten gegangen ist, und das auch eigentlich nicht zu empfehlen ist.
Die Leute hatten auch nur Schwein, da in den letzten Jahren die Winter schneearm und die Oktober mild waren. Normalerweise ist der GR vor der 2.ten Juni Woche und ab der 2.ten Oktoberwoche für den Normalwanderer nicht zu begehen.
Je nach Wetterlage kann das natürlich in einzelnen Jahren anders sein….
Wer sich genauer informieren will, darf auch alte Artikel in diesem Forum lesen.
Die Versorgungslage ist auch deutlich schwieriger….
Ich werde den GR20 zwischen Mai und September 2017 das zweite mal wandern.
Meine Erfahrung von damals: Ich war 2015 unten wo der schwere Unfall passiert ist. Unsere 3 Wochen waren im Mai und Anfang Juni. Teilweise war noch Schnee vorhanden. Wir hatten keine Steigeisen dabei. Leider sind die Eisfelder sehr steil und wenn niemand eine Spur gemacht hat und die Oberfläche vereist ist, kann man sehr schnell ausrutschen und es geht rasant abwärts. Ist mir beim Abstieg im Cirque de Solitude passiert und man merkt erst wie steil es ist wenn man in kurzer Zeit viel zu schnell nach unten rutscht. Mein Glück war, dass ein Fels den Aufprall gut gestoppt hat. Ein Engländer, wurde mir vom Hüttenwirt erzählt, hat sich bei genau dem selben Vorgang das Bein runiert und musste ins Spital gebracht werden. Eine weitere Gruppe aus England war ziemlich sauer und hat abgebrochen weil sie dachten es handle sich beim GR20 um eine leichte Wanderung. Wir waren zu 4. unterwegs. Durch falsche Informationen seitens des französischen Tourismusverbandes hatten wir die Ausrüstung (inkl. Essen) für 3 Wochen dabei. Unser Marschgepäck der Männer lag im Endeffekt über 3 Wochen bei knapp über 30kg das der Frauen bei ca. 20 bis 22kg. Das Gelände ist aufgrund des Rucksacks wirklich nicht ohne. In den Reiseführern stehen meistens nur die Stellen wo Ketten angebracht sind. Diese werden dann als Schlüsselstellen beschrieben. Tatsächlich gibt es aber sehr viele heikle Stellen wo ein Fehltritt fatale Folgen hätte. Die physische Komponente ist zwar sehr wichtig, jedoch sollte man vorab testen wie es mit der Psyche aussieht wenn man meterhohe Passagen überwinden darf, und unter sich nichts als Luft ist. Ein sehr großes Problem ist das Mitführen von Wasser. Obwohl es regelmäßig Quellen gibt brauchen die einen 5L am Tag die anderen nur 2L. Da MUSS man seinen Körper kennen. Das ist äußerst wichtig. An einem Tag hatten wir 20°C und Sonnenschein und plötzlich standen wir mitten am Grat im Schneeregen und mussten klatschnass und halb erfrohren stundenlang klettern. Das zusätzliche Gewicht von Wasser ist dann nicht hilfreich.
Als Vorbereitung würde ich vom Gelände den Hohen Göll oder etwas schwerer die Watzmannüberschreitung an der deutsch-österreichischen Grenze empfehlen. Am besten bereits mit einem Rucksack der dem Gewicht der tatsächlichen Reise entspricht. Wer am Hocheck (das ist quasi der nördlichste Gipfel des Watzmanns) oben steht und die Überschreitung zur Südspitze beginnt schaut zu Beginn in den Abgrund. Wer hier nicht weiter kann weil die Knie weich werden, sollte den GR20 im Norden nicht wagen, da Er/Sie sonst ernsthaft in Schwierigkeiten kommen wird.
Die Optik ist der Wahsninn am GR20. Jeder sollte das erlebt haben.
Zu guter letzt ein Tipp von mir. Nicht jeder kennt seine Grenzen. Wenn man schwer angeschlagen ist reagiert man oft anders als normalerweise. Seine Nerven spielen eventuell nicht mit. Auch bei uns gab es, und nicht nur einmal, Momente wo der eine oder andere massiv eingebrochen ist, sowohl physisch als auch psychisch. Deshalb empfehle ich die Überschreitung des Watzmanns als Training. Denn hier kommt eigentlich jeder der kein Profi Bergläufer ist zumindest ziemlich an seine Grenzen und das Gelände ist vom klettertechnsichen Aspekt sehr ähnlich wie dem des nordens beim GR20.
Falls ihr genaueres Wissen wollt, einfach melden :) admin: email zur eigenen sicherheit entfernt. am besten über account kontaktieren
Vielleicht sieht man sich ja :)
PS.: GANZ WICHTIG !!! Nach dem Unglück wurde die Route geändert. Etappe 4 verläuft nun nicht mehr durch den Kessel sondern über die Bocca Crucetta und Pointe des Eboulis vorbei am Monte Cinto. Ich weiß nicht ob in den Reiseführern diese Änderung bereits enthalten ist. Hier wäre ein Kartenmaterial durchaus ratsam.